Ende Mai ist immer die Zeit, in der unser Verein seine über 1.000 Mitglieder über die zurückliegenden Aktivitäten und die Planungen für das neue Vereinsjahr informiert. Da diesmal turnusgemäß keine Vorstandwahlen auf der Tagesordnung standen, ging die Versammlung recht flott über die Bühne. Nichts desto trotz konnten die Ressortleiterinnen und-Leiter viele Interessante Fakten präsentieren.

Unser Vorsitzender, Helmut Hohl, erwähnte in seinem Rückblick, dass der Verein – wie alle anderen Vereine auch – sich im Herbst 2022 einem möglichen „Horrorszenario“ ausgesetzt sah. Er nannte hierbei die Energiekriese als das Hauptthema. „Wir wussten nicht, ob wir in der Stadthalle unsere Veranstaltungen durchführen können. Es war von fehlenden Gaslieferungen die Rede. Die Stadtverwaltung plante die Einrichtung von Wärmezentren“ und Stromsparen führte schon zu drastischen Maßnahmen und wir wussten nicht, ob die Leute auch zu unseren Sitzungen kommen würden“, so Helmut Hohl

Schnell stand aber fest, dass das CCO für die Kinder unbedingt Fassenacht anbieten wolte und buchte für die Kinderfastacht das evangelische Gemeindehaus. „Und nach langen Überlegungen entschieden wir uns, zwei Trockensitzungen, eine am Abend und eine am Nachmittag, anzubieten, in der Hoffnung, allen, die es wünschen, eine Sitzungsteilnahme zu ermöglichen und beide Male ein volles Haus zu haben.

Im November 2022 kam wieder mal eine schlechte Nachricht aus Mainz: aus dem Innenminsterium kam die Anweisung, dass alle Karnevals-Umzugswagen ein eigenes Bremssystem besitzen müssen – mit entsprechender TÜV-Abnahme -, sonst dürfen sie nicht an den Umzügen teilnehmen“, berichtete Helmut Hohl.

Alle in dieser Sache bereits getroffenen Vorsprachen der RKK in Mainz hatten leider nicht zum gewünschten Erfolg geführt, so dass alle sechs Wagen unseres Vereins in Augenschein genomen werden mussten und dank der hier aktiven Fachleute konnten schlußendlich vier von ihnen bei den Umzügen eingesetzt werden.“

Helmut Hohl schilderte eindrucksvoll die damit verbundene Behörden-Rallye und die unzähligen Arbeitsstunden und Termine, die mit diesem leidigen Thema verbunden waren. Einem Thema, das die Karnevalsvereine wohl noch eine ganze Zeit lang begleiten wird. Helmut Hohl erwähnte an dieser Stelle ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei und mit der Stadtverwaltung und auch die guten Kontakten zu Lahnsteiner Unternehmen und befreundeten Vereinen, die hier vieles möglich machten, damit der Straßenkarneval, wenn auch mit Einschränkungen, stattfinden konte. Der Besucherrekord beim Kinder-und Jugendumzug und augenscheinlich auch am Rosenmontag waren der schönste Lohn für die ganzen Bemühungen. Und während am Fastnachtssamstag beim Kinderumzug leider der Regen den Umzug ein wenig trübte, strahlte am Rosenmontag die Sonne und die Menschen blieben beim Finale noch lange bis in den Abend hinein auf dem Salhofplatz.

Leider“, so Helmut Hohl, „gab es auch noch das Problem der Musikkapellen. Einige hatten sich in der Coronazeit aufgelöst, andere haben fusioniert, um überhaupt spielfähig zu sein. Am Ende hatten wir vier Musikkapellen für den ROMO-Zug. Dank Julian Kapp konnten wir die vier einsatzfähigen Wagen mit Musikanlagen ausstatten“, so Helmut Hohl abschließend.

Bei den Saalveranstaltungen zeigten sich die Auswirkungen der vergangenen und neuen Krisen nicht ganz so krass. Bei der Nachmittagssitzung hätten wir uns mehr Besucher gewünscht. Die Abendsitzung und das Münnerbalett-Festival, das nach ersten Zweifeln dann doch statfinden konnte, waren schnell ausverkauft.

Bei der Kinderfassenacht wurden wir förmlich überrannt“, sagte Helmut Hohl.

In seinem ausfühlrichen Bericht dankte er auch den diesjährigen Tollitäten: „Mit Prinz Harald und Lahno Katharina hatten wir ein Tollitätenpaar, das, gerade in der schwierigen Zeit, die Herzen der Narren erreichte. Auch die Kindertollitäten Benjamin und Mirjam trugen mit dazu bei, den Stellenwert unserer Fassenacht in Lahnstein zu festigen.“ Mit einem großen Dankeschön an alle Aktiven des Vereins und an den Vorstand schloss Helmut Hohl seinen Bericht.

Ebenso ausführlich fiel der Bericht unseres Geschäftsführers Hans-Georg Meier aus. Eindrucksvoll schilderte er die Entwicklung der Mitgliederzahlen, die trotz einiger Austritte und Sterbefälle wieder nach oben gingen. „Insgesamt gehören jetzt 1043 Personen zur CCO-Familie, von diesen sind 555 weiblich und 488 männlich“, so Hans-Georg Meier. Breiten Raum in seinem Bericht nahmen die zahlreichen Ehrungen von aktiven Mitgliedern und Unterstützern des Vereins ein. Hierbei wurde unseren Mitgliedern wieder einmal bewußt, welch gehöriges Potential an Menschen aller Generationen in unserem Verein für das Brauchtum Fassenacht aktiv sind, und wie groß der Rückhalt ist, den der Verein bei den Lahnsteinerinnen und Lahnsteinern hat. Da in den Medien bereits sehr ausführlich über die zahlreichen Ehrungen und Empfänge berichtet wurde, müssen an dieser Stelle die damit verbundenen Ereignisse nur zusammengefasst erwähnt werden.

Unglaublich viel zu tun hat das ganze Jahr über unsere Schatzmeisterin, Sabine Hohenbild, mit ihrem Team Beate Hoffmann und Michael Schumann. Sie hatte interessante Zahlen dabei, aus denen hervorgang wie schmal heute angesichts der Krisen und Entwicklungen die Gestaltungsdmöglichkeiten eines Vereins von der Größe wie der des CCO geworden sind. Aber schließlich konnte Sabine Hohenbild doch ein positives Bild zeichnen, was die Finanzen betraf, denn auch hier spielten die vielen Mitglieder, die Unterstützer und Sponsoren und auch die umsichtige Vorstandsarbeit eine große und wichtige Rolle.

Stolz ist unser Verein auch auf sein Fastnachtsmueum im Martinsschloss, das auch nach 26 Jahren immer noch und zunehmend eine große Beliebtheit erfährt und viele Unterstützer hat. Unsere unermüdliche Zweite Vorsitzende, Museumsleiterin und Vereinsarchivarin Eva Bonn, die bekanntermaßen unglaublich viel Arbeit leistet und „den Laden in Schwung hält“ lieferte hier einen interessanten Bericht mit tollen Ideen für die Zukunft des Museums.

Die Versammlung erhielt auch einen Einblick in unsere Planungen für die kommenden Monate und im kommenden Jahr. Dieses wird in Lahnstein sicher von der Sanierung der Hochbrücke über die Lahn und den damit verbundenen Maßnahmen im Straßenverkehr geprägt sein. Unser Sessionsmotto
„Wir stehn im Stau und bleiben heiter, denn beim CCO läufts weiter!“ soll dem Rechnung tragen, aber auch klarmachen, dass auch die Umzüge am Fastnachtssamstag und am Rosenmontag 2924 wieder in der Planung sind.

Noch in diesem Jahr plant unser Verein ein paar weitere interessante Veranstaltungen, wie den „Summer Jam“ am 15. Juli auf dem Schützenplatz, einen Tag der offenen Tür an der Wagenbauhalle und am Vereinsheim in der Max-Schwarz-Straße am 23. September