Im Lahnsteiner Martinsschloss unterhält das Carneval Comité Oberlahnstein (CCO) seit 30 Jahren das Lahnsteiner Fastnachtsmuseum, das von der 2. Vorsitzenden Eva Bonn seit 30 Jahren ehrenamtlich geleitet wird. Im Innenhof des Schlosses wurde das Jubiläum gefeiert.
Viele Gäste waren der Einladung gefolgt, unter ihnen die Beigeordneten Sebastian Seifert und Manfred Radermacher (OB Lennart Siefert war erkrankt), Vertreter der Sponsoren, u.a. das Ehepaar Schneider von der Fa. Zinnhannes, Familie Romberg (Schloßeigentümer), CCO-Vereinsikonen (z.B. Ehrenelferratspräsident Willi Eisenbarth), Vertreter der örtlichen Karnevalsvereine und Garden, CCO-Jubilare und natürliche die Lahnsteiner Tollitäten 2025. Alle wurden vom CCO-Vorsitzenden Helmut Hohl herzlichst begrüßt, bevor Museumsleiterin Eva Bonn detailliert auf die Entstehung des Museums „vom Pappkarton zum Museum“ einging.
Das Archiv des Vereins bestand in den 1980er Jahren aus einigen Pappkartons, wusste Eva Bonn zu berichten. Im Rahmen der Recherche für eine Ausstellung zum Vereinsjubiläum und für Ihr Buch „Lahnsteiner Fastnachtsspiegel“ stieß sie auf viele tolle Exponate. Natürlich sollten diese nicht in Kartons verschwinden. Sie fand Mitstreiter wie Albert Krebs, die sie in der Idee bestärkten etwas Bleibendes – ein Museum – zu gestalten. Als in Koblenz noch über ein Fastnachtsmuseum nachgedacht wurde, war es 1996 dann soweit: In Anwesenheit von Oberbürgermeister Karlheinz Groß und RKK-Präsident Peter Schmorleiz wurde das Museum feierlich eröffnet. Viel ist in den 30 Jahren geschehen: „Vater Rhein“ besuchte mehrmals das Museum und dies musste ggf. geräumt werden, bevor das Wasser hereinbrach. Aber auch über 11.111 Besucher konnte Eva Bonn erzählen, die die Exponate bewunderten, unter ihnen auch das Mainzer Urgestein „Obermessdiener“ Andreas Schmitt und Innenminister Roger Lewentz. Als Museums-Putzfrau unterbrach Karin Karbach immer wieder die Ausführungen von Eva Bonn, die geduldig die gestellten Fragen beantwortet. So wurde der Fachvortrag zur lustigen Angelegenheit.
„Ja, die Anzahl der Exponate hat sich verzehnfacht“, berichtete Eva Bonn. Es sind nicht nur die Ordenssammlungen der Lahnsteiner Vereine dort zu bestaunen, sondern auch eine 50 Jahre alte Kamellebonbon eines Rosenmontagszugs, ein Originalkostüm der Mainzer Hofsänger, eine Präsidentenkette aus den 1930er Jahren oder eine Single „Heile, heile Gänsje“.
Auch Sascha Seitz steuerte ein weiteres Kleinod bei, er übergab Eva Bonn sein Kinderprinzenzepter 1897 als Dauerleihgabe. „Das Archiv ist inzwischen so umfangreich, dass wir vieles ausgelagert haben, teilweise in Privaträumen und im Stadtarchiv“, erklärte Eva Bonn. Sie bedankte sich bei allen Unterstützern und den Helfern des Museumsteam, die nicht nur beim Ein- und Ausräumen helfen, sondern auch den ehrenamtlichen Öffnungsdienst übernehmen. Des Weiteren lobte sie die gute Zusammenarbeit mit den jeweiligen Stadtarchivaren Willi Eisenbarth und Bernd Geil. Im 30. Jahr nun kann Eva Bonn sich „Museumsdirektorin“ nennen – und ein Ende ist Gott sei Dank nicht in Sicht. Natürlich hatten die ca. 120 Gäste Gelegenheit, nun selbst in die Fastnachtsgeschichte einzutauchen und einen Blick in das Museum zu werfen. Musikalisch umrahmt wurde das Fest vom „Kleinen Weinensemble“. Geöffnet ist das Museum von Mai bis September sonntags von 15 bis 16:30 Uhr und nach Vereinbarung.